Das Bienenjahr

 

Unsere Bienen haben einen bestimmten Jahreszyklus, der von den klimatischen Bedingungen unserer Umgebung abhängig ist. Prinzipiell ist der Jahreszyklus der Bienen immer gleich, kann sich aber um Wochen je nach Wetter und Volksentwicklung verschieben.
Deshalb müssen wir Imker die Natur und die Bienenvölker immer beobachten. So treffen wir die richtigen Zeitpunkte für die notwendige Arbeit am Bienenvolk.

November bis Februar

Die Bienen halten sich im Stock ihre Winterruhe: D.h. sie sitzen eng in einer Art Traube Traube, die sich langsam vom Flugloch wegbewegt.

Als Futter dient Honig, der im Frühling und Sommer gesammelt und gelagert wurde.

Wärme erzeugen die Bienen durch Flügelschlagen und Schütteln des Hinterleibs. Dadurch ist es auch bei größter Kälte im Inneren der Traube nie kälter als 20° C. Nach außen herrscht eine Temperatur von ca. 8°- 10° C.

Wird es draußen wärmer als 10° C, dann begeben sich die Bienen auf ihren Reinigungsflug. Zu diesem Zeitpunkt sollte man es vermeiden, z.B. weiße Bettwäsche zum Trocknen aufzuhängen, da diese die Bienen bevorzugt zum Abkoten anfliegen…

Trotz des winterlicher Verhältnisse beginnt die Königin schon innerhalb der Traube mit der Eiablage. Aus diesem Grunde fliegen auch einige Bienen nach draußen, um Wasser für die Eier zu holen.

März bis April

Wenn die ersten Weidekätzchen blühen, wird es im März schon viel lebendiger im Bienenstock. Weidenkätzchen bescheren den Bienen an sonnigen Tagen schon sehr viel Nektar. Das Brutnest der Königin umfaßt inzwischen schon 3 bis 4 Waben.

 

Da das Bienenvolk immer mehr Pollen und Nektar braucht, fliegen die Flugbienen jetzt sehr häufig los, um Nektar von dem reichlichen Angeboten der aufblühenden Natur zu sammeln.

Das Brutnest umfasst bald schon 6 bis 8 Waben. Die Altbienen werden durch die jungen Bienen ersetzt, ein Generationswechsel findet statt.

Mai bis Juli

Ab Mai ist das Bienenvolk voll entwickelt. Dabei sind etwa 80% der Waben im Brutraum mit Eiern, Larven und Puppen belegt.

Es herrscht Hochbetrieb für Bienen und Imker! Die alte Königin schwärmt mit einem Teil des Volkes aus, weil eine neue, noch ungeborene Königin einen ganz bestimmten Ton in ihrer Zelle summt. Der Schwarm sucht sich einen neuen Stock, den die vorher ausgeschickten Auskundschafter entdeckt haben.

Im Juli ist dann der Höhepunkt der Entwicklung des Bienenvolkes erreicht. Trotzdem wird das Brutnest kleiner, da die Königin inzwischen wieder weniger Eier legt.

Ebenso findet in dieser Zeit der Hochzeitsflug der Königin und der Drohnen statt. Die Drohnen befruchten dabei an bestimmten Plätzen die Eier der Königin. Jede Königin wird nur einmal in ihrem Leben begattet.

Etwa im Juli beginnt die Drohnenschlacht, bei der die nunmehr überflüssigen Drohnen getötet oder aus dem Stock geworfen werden.
Die Bienen arbeiten immer weniger und ziehen sich in ihren Bienenstock zurück.

August bis Oktober

Das eigentliche Bienenjahr beginnt im August. Von diesem Monat an schlüpfen die Winterbienen und hier gilt: je mehr Bienen überwintern, desto leichter ist es für das Volk, die notwendige Stockwärme zu erzeugen und zu überleben.

So wird der letzte Honig geerntet und die Bienen werden mit Zuckerwasser eingefüttert.

Da die sterbenden Altbienen nicht alle durch die Jungbienen ersetzt werden, verkleinert sich das Volk. Werden die Nächte dann kühler, ziehen sich die Völker als Traube im Stock zurück.

Ende September bis Oktober fliegen je nach Witterung nur noch wenige Bienen aus, um den Winterfuttervorrat zu vergrößern.